Die CDU in Lippe sorgt sich um die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Seit Jahren kooperieren die Kreise Lippe, Herford und Minden-Lübecke erfolgreich auf dem Gebiet und legten die kinder- und jugendpsychiatrische Klinik Bad Salzuflen als gemeinsamen Standort für die stationäre Versorgung fest. Seit Jahren überbelegt, wartet diese auf Genehmigung zur Aufstockung der derzeit 48 Betten. Nun endlich sieht die aktuelle Landesplanung zusätzliche Kapazitäten vor, allerdings nicht in Bad Salzuflen, sondern in einer neu zu bauenden kleinen Einrichtung mit 20 Betten in Lübbecke.
„Das geht zu Lasten der Patienten“, fürchtet CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzender Andreas Kasper. Er spricht sich für den Ausbau der Klinik in Bad Salzuflen aus, denn „größere Häuser können den Behandlungserfolg mit ihrem weit differenzierteren medizinisch-therapeutischen Angebot sehr viel besser sichern als kleine.“ CDU-Bürgermeisterkandidat Volker Heuwinkel kennt die Standortvorteile in Bad Salzuflen: „Hier ist eine Krankenhaus-Infrastruktur verfügbar, die in einer neuen und kleineren Einrichtung weder aufgebaut noch unterhalten werden kann.“
Mit ihrer Kritik ist die CDU nicht allein. Auch der Beirat der Kinder- und Jugendpsychiatrie, in dem die drei Kreise vertreten sind, ist gegen die Pläne des Landes mit aufwändigem Neubau am zweiten Standort. Ein Ausbau der Klinik in Bad Salzuflen sei wirtschaftlicher, sichere eine bessere Ausstattung und sei mit einem großen fachlichen Angebot auch für die notwendigen Fachkräfte attraktiv, begründet er seine Position in einer Stellungnahme zur Landesplanung. Landrat Friedel Heuwinkel hat für kommenden Montag eine Sitzung des Kreisausschusses anberaumt, um diese Stellungnahme mit dem Nachdruck der lippischen Politik auf den Weg nach Düsseldorf zu bringen. „Wir begrüßen den Einsatz für die Klinik in Bad Salzuflen und werden die Initiative für ihren Ausbau unterstützen“, verspricht Kasper.